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Die Pflanzensammlung des Hortus Leiden umfasst ungefähr 20.000 verschiedene Sorten. Südostasiatische Pflanzen stehen dabei im Mittelpunkt. Mit ungefähr 4500 Sorten beherbergt der Hortus die größte Orchideensammlung der Niederlande.

Sammlung

Besondere Zwiebeln

Die meisten Besucher kennen natürlich die Tulpen und Narzissen. Der Hortus stellt diese Pflanzen wegen ihrer Verbindung zum ersten Präfekt Carolus Clusius, dem ersten Tulpenzüchter der Niederlande, gerne im Frühjahr zur Schau. Es gibt jedoch noch viele andere, weniger bekannte Zwiebelgewächse, die nicht minder interessant sind. In den letzten Jahren wurden im Garten des Hortus tausende einzigartige und vom Aussterben bedrohte Blumenzwiebeln, Knollen und Wurzelstöcke gepflanzt. Im Frühjahr blühen hier zahllose Schneeglöckchen, Schachblumen, spezielle Tulpensorten, Hyazinthen und andere außergewöhnliche Sorten, die man garantiert nicht im Garten-Center findet. 

Historische Bäume

Der Hortus beherbergt mehr als hundert verschiedene Sorten besonderer Bäume, die mehr als 150 Jahre alt sind. Der Goldregen übertrifft dabei alle anderen und wurde schon 1601 gepflanzt! Darüber hinaus findet man hier mehrere Bäume, die von Philipp Franz von Siebold im 19. Jahrhundert aus Japan mitgebracht wurden. Jene Bäume waren zu diesem Zeitpunkt in Europa komplett unbekannt. Auch der Tulpenbaum von Herman Boerhaave, dem berühmten Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts, befindet sich noch immer an gleicher Stelle gleich neben dem Eingang. 

Victoria amazonica

Die Amazonas-Riesenseerose (Victoria Amazonica) ist die Seerose mit der größten Blüte der Welt. Es ist ein jedoch Märchen, dass diese Pflanze nur einmal im Jahr blüht - in einem perfekten Sommer blüht sie sogar wöchentlich. Das besondere ist jedoch, dass sich die Blüte erst gegen Ende des Nachmittags öffnet und nur zwei Nächte lang blüht: in der ersten ist sie weiß und versprüht einen herrlichen Ananasgeruch, in der zweiten blüht sie rosa und ist geruchlos. In freier Wildbahn werden so in der ersten Nacht die für die Bestäubung notwendigen Käfer angelockt, um sie in der darauffolgenden Nacht dazu zu bringen, den Pollen zu einer anderen Pflanze weiterzutragen. Im Hortus werden die Riesenseerosen jedes Jahr im Januar ausgesät und zwischen Februar und März angepflanzt: quasi eine riesengroße Einjährige.

Die Blätter dieser Pflanze sind so enorm groß und kräftig, dass sie ein Kleinkind problemlos tragen können – aus Sicherheitsgründen verwenden wir bei unseren Foto-Shootings trotzdem eine extra Unterlage. Für ein Foto, auf dem alle Gärtner auf einem Blatt stehen, muss sogar extra ein Podest unter dem Blatt gebaut werden! 

Diese Pflanze wurde gegen 1850 im Amazonasgebiet entdeckt und wurde schnell sehr populär:  In vielen Gärten wurden dafür spezielle Gewächshäuser mit einem Teich angelegt. Im Leidener Hortus blühte sie zum ersten Mal vor über hundert Jahren. Victoria Regia, benannt nach Königin Victoria, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht der richtige Name für diese Pflanze.

Amorphophallus titanum 

Wenn der Titanwurz (Amorphophallus titanum) blüht, geht es im Hortus drunter und drüber.  In freier Wildbahn wird diese Pflanze von Fliegen bestäubt, was auch die Farbe und den penetranten Geruch erklärt. Die Pflanze kommt ursprünglich aus West-Sumatra, wächst aber schon seit Jahren im Hortus heran.

Es ist uns sogar einige Male gelungen, sie aus im Hortus gezüchteten Samen heranzuziehen – dazu muss der Pollen des Blütenstands einer Pflanze auf die weiblichen Blüten einer anderen Pflanze übertragen werden, wir brauchen dafür also in einer Saison zwei blühende Pflanzen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts waren einmal fast alle Sorten dieses Geschlechts im Hortus anwesend, mittlerweile wurden die meisten jedoch in anderen botanischen Gärten untergebracht. In unseren Gewächshäusern findet man aber immer noch mehr als genug Aronstabgewächse (Araceae).

 
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